Frauen Union Lohne zum Thema Kinder(Notfall)Betreuung zu Gast in der Gemeindeverwaltung

21. Juli 2020

Frauen Union Lohne zum Thema Kinder(Notfall)Betreuung zu Gast in der Gemeindeverwaltung

Corona hat uns alle herausgefordert und wird dies noch weiterhin tun. Doch was bedeutet das alles für unsere KleinstenÄ Wie werden sie unterstützt und welche Anliegen haben Eltern, berufstätige wie alleinerziehende, während dieser Zeit an die Gemeinde gestelltÄ Ein Gespräch mit Bürgermeister Manfred Wellen und Clemens Borker als Koordinator für die Schulen und Kindergärten der Gemeinde hat einen eindrucksvollen Ansatz in der Bewältigung der Situation zu Tage gefördert. Sie attestieren den Eltern und Kindern sowie den Betroffenen der Betreuungseinrichtungen der Gemeinde viel Hilfsbereitschaft und Verständnis in dieser außergewöhnlichen Situation.

Kurz vor den Sommerferien war die Frauen Union Wietmarschen-Lohne zu Gast im Rathaus, um sich über die Betreuungsmöglichkeiten und -besonderheiten der Kinder unserer Gemeinde während der Corona Pandemie zu informieren. Dabei wurde auch der Blick in die Zukunft gerichtet: Welche Einschränkungen werden trotz vollständiger Öffnung der Kindertagesstätten weiterhin bestehen und wie werden sich die Betreuungsmöglichkeiten in Zukunft entwickeln.

Zunächst berichteten Manfred Wellen und Clemens Borker über ihren besonderen Koordinierungsansatz in der Zeit des Lockdowns: Die Gemeinde gründete in wenigen Stunden einen Arbeitskreis aus Verantwortlichen der Einrichtungen, der sich regelmäßig traf, um die Vorgaben der Landesregierung zu Betreuungsmöglichkeiten während der Corona-Pandemie abgestimmt umzusetzen. Die besondere Herausforderung bestand in der Richtungsänderung zur üblichen Vorgehensweise.

„Normalerweise versuchen wir individuelle Betreuungswünsche der Eltern zu realisieren. In der Krisenzeit mussten wir völlig wider unserer Natur entscheiden, denn die Maßgabe der gesetzliche Regelungen war es, so wenige Kinder wie möglich den Besuch in einer Betreuungseinrichtungen zu ermöglichen. Denn jedes Kind mehr in der Betreuung bedeutete aus Sicht des Verordnungsgebers ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für die Kinder, unsere Erzieherinnen und Erzieher und deren Familienangehörigen. Das war auch für uns eine wirkliche schwer erträgliche Situation“, sagte Clemens Borker. Nichts desto trotz ist es der Gemeinde gelungen, im kreisweiten Vergleich eine der höchsten Betreuungskapazitäten zu ermöglichen. „Das ist ja auch nicht völlig ohne Risiko, denn wenn sich Kinder, Eltern oder Erzieherinnen und Erzieher infiziert hätten, hätte uns das auch negativ ausgelegt werden können“, gab Manfred Wellen zu bedenken.

Weiterhin gaben Wellen und Borker der Frauen Union Lohne Einblicke in die Perspektiven aller Akteure, die an der Betreuung von Kindern beteiligt sind: Wie erging es den Erzieherinnen und Erziehern, den Einrichtungsleitungen, berufstätigen und alleinerziehenden Eltern, Kindern mit besonderem BetreuungsbedarfÄ Es wurde deutlich, dass die Situation nicht herausfordernder hätte sein können und dass auch schmerzliche Entscheidungen getroffen werden mussten. Durch die gemeindeweite Koordination der Situation konnte aber vor allem gesichert werden, dass jeder Einzelfall sehr intensiv beraten wurde und sich Entscheidungen nicht widersprachen. „Nur mit viel gemeinsamer Ãœberlegung, Abstimmung, Hilfsbereitschaft und Verständnis aller Beteiligten ist so eine Situation zu bewältigen“, hob Wellen hervor und dankte zugleich Eltern und ihren Kindern sowie den Mitarbeiter*innen und Leitungen der Betreuungseinrichtungen.

Doch nun schauen alle hoffnungsvoll und ermutigt in die Zukunft. Mittlerweile sind die Betreuungsmöglichkeiten wieder deutlich angestiegen. Und auch wenn es weiterhin Einschränkungen geben muss, um den Gesundheitsschutz zu sichern und damit einen zweiten Lockdown zu verhindern, fühlen sich alle Beteiligten erleichtert. Auf Nachfrage der Frauen Union, wie sich die Betreuungsbedarfe zukünftig entwickeln werden, gaben Wellen und Borker an, sich weiterhin stark um den Bereich der Ganztagsbetreuung zu kümmern. Dies bedeutet vor allem einen Ausbau von Verpflegungs- und Schlafmöglichkeiten in den KiTas, die fest auf der Tagesordnung der Gemeinde stehen, sobald sich die Situation weiterhin normalisiert.